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(04) Uganda, ruandische Hochzeit und Kinyarwanda

Aktualisiert: 6. Apr. 2020

Wie versprochen melde ich mich mal wieder. Wie ihr es schon kennt, ist viel passiert, wovon ich jetzt berichten werde.

Am 4. September ging es für meine WG und mich erstmals aus dem Land und zwar nach Uganda. Dort betreut der ASC Freiwillige an zwei verschiedenen Orten: Einmal in Kampala, der Hauptstadt von Uganda mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern, und in der Nähe von Jinja, der zweitgrößten Stadt mit ca. 80.000 Einwohnern.

Für die Fahrt entschieden wir uns für die Buslinie 'ModernCoast', die wir von den anderen Freiwilligen und den Studentinnen empfohlen bekommen hatten. Der umgebaute Reisebus hatte eine größere Beinfreiheit, breitere Sitze und war, trotz seines Alters, eigentich recht gemütlich. Lissi und ich entschieden uns für die zwei vordersten Sitze. Dafür war ich richtig dankbar, da ich eigentlich nicht unter Reiseübelkeit leide, aber der Bus zumindest in Ruanda sehr gewöhnungsbedürftig gefahren ist. Damit meine ich z.B. mit Vollgas um die Kurve oder abruptes Lenken, was mir ein mulmiges Gefühl im Magen verpasste. Die beste Verbingung nach Uganda (Kampala oder Jinja) ist es, den Nachtbus zu nehmen. Der startet um 7 Uhr abends von Kigali aus, ist dann um 7 Uhr morgens in Kampala und um 11 Uhr in Jinja, wenn nichts Unerwartetes dazwischenkommt, aber dazu später mehr.

Jedenfalls kann man das Busliniennetz von ModernCoast mit dem des Unternehmens 'Flixbus' in Europa vergleichen. In ganz Ostafrika gibt es die verschiedensten Linien, auch mit Grenzüberquerungen. Diese war dann auch super spannend und lief wie folgt ab:

Als wir nach etwa zwei Stunden Fahrtzeit an der Grenze angekommen waren, mussten wir alle aus dem Bus aussteigen. Danach ging es zum Ausreiseamt noch in Ruanda, wo wir einen Stempel in den Pass bekamen. Weiter ging es zu Fuß über die Grenze, und dann zum Einreiseamt auf ugandischer Seite. Es war etwas unheimlich, in der Stille alleine über einen dunklen Streifen Land zu laufen und so nach Uganda einzureisen. Schon lange vor der eigentlichen Grenze hatte man auch kaum mehr ruandisches Netz, sondern nur noch ugandischen Handyempfang.

Nachdem jeder Reisende in Uganda eingereist war, das heißt einen Einreisestempel bekommen hatte, ging es weiter. Auf uganischer Seite waren dann ganz wiele Geldwechsler und Shops, in denen man Kleinigkeiten einkaufen konnte. Auf der Fahrt traf ich auch ein bekanntes Gesicht, ein Mitarbeiter, den ich beim Besuch der Westerwelle Foundation kennengelernt hatte.

Allgemein kann man sagen, durch die bequemen Sitze lässt es sich recht gut schlafen, wäre da nicht die Hupe. Wie ich schon erwähnt hatte, verständigen sich die Verkehrsteilnehmer in Ruanda vor allem durch hupen, und in Uganda war das nicht anders. Der Ton glich dabei leider einem Singgesang der echt nervig auf die Dauer war, weswegen ich oft aufgewacht bin. In Uganda herrscht Linksverkehr, wohingegen in Ruanda rechts gefahren wird. Das war am Angang auch echt eine Umstellung für mich.

Aber weiter zur Fahrt. In Uganda musste der Bus ca. in jeder größeren Ortschaft halten, um sich einer Kontrolle der Traffic Police, der Verkehrspolizei, zu unterziehen. Dabei wurden meist wichtige Papiere und Reiseunterlagen gezeigt, was aber zum Glück alles der Busfahrer, der übrigens die ganze Strecke alleine fuhr, übernahm. Der Bus wurde auch nach der Grenze mit Waren (Bananen und Säcke mit Reis/Mehl?) beladen, die er dann mitten in der Nacht an bestimmten Plätzen ablud, indem er die Bewohner durch mehrmaliges hupen weckte, mich auch, weswegen ich das alles überhaupt mitbekam.

Die Fahrt verlief soweit ruhig, wir machten einen Zwischenstopp in Kampala, bevor es nach Jinja losging. Irgendwo zwischen den beiden Städten dann die Ernüchterung: Der Bus hielt und fuhr nichtmehr weiter, weil irgendwas mit der Vorderradachse nichtmehr stimmte. Nach einer vierstündigen Wartezeit kam ein anderer Bus, der schließlich die Fahrgäste nach Jinja über so genannte Short cuts ( Dirtroads / Staubstraßen durch die Ortschaften) brachte.

Aber nicht alle durften mit: Ein Mann, der kurz auf der Toilette war wurde zurückgelassen und auch nach massiven Beschwerden seiner Frau und den anderen Fahrgästen wurde nicht umgekehrt. Die Ugander aus dieser Region sprechen meistens die Sprache Luganda, eine Bantu Sprache, aber in Uganda gibt es viele verschiedene Sprachen und Dialekte. Deshalb konnten wir zwar nich verstehn, was gesagt wurde, aber mir war bewusst, dass eine eisige Stimmung zwischen den Fahrgästen und dem Fahrer war.

Völlig fertig angekommen in Jinga nahmen Lissi und ich uns ein Boda, das sind die Motos von Uganda. Der einzige Unterschied dabei ist, dass die Sitzfläche länger ist, und die Bodas für bis zu drei, manchmal auch vier Personen ausgelegt sind. Meistens sieht man aber maximal zwei Personen auf einem Boda. Die Fahrer sitzen dabei meist auf dem Tank, was den Fahrgästen noch mehr Platz gibt.

In Downtown angekommen aßen wir mit den Freiwilligen zusammen noch etwas, bevor es zu ihrer WG nach Burwenda, einem kleinen Dorf in der Nähe ging. Das Haus war gefüllt mit Freiwilligen, da die Kampala WG noch zu Besuch kam und wir somit zu Spitzenzeiten zu elft übernachtet haben. Doch nicht nur das Haus war gefüllt, im Pizzaofen lag der Haushund Susi mit ihren sechs Welpen. Sie waren so süß, öffneten langsam ihre Augen und machten ihre ersten tapsigen Schritte. Außerdem probierten wir Landestypisches Essen, so genannt Rolex. Das ist ein Omlett in ein Chapati eingerollt, was super geschmeckt hat.

So ging das Wochenende echt schnell vorbei und wir hatten viel Spaß, Land und Leute kennenzulernen. Nun zu den Dingen über Uganda, die mir am meisten in Erinnerung geblieben sind. Im Vergleich zu Ruanda sind die Straßen dreckiger und es liegt auch mehr Müll herum, da Ruanda mit seiner ZeroWaste Politik da ziemlich strikt vorgeht. Die Menschen sind alle freundich und offen, aber ich habe das Gefühl, dass man dort mehr als Muzungu verstanden wird. Damit meine ich, der Unterschied zwischen Weiß (und vermutlich reich) und Schwarz (vermutlich arm) ist dort stärker in der Gesellschaft ausgeprägt. Das Rassismusdenken ist hier noch mehr in den Köpfen vorhanden als in Ruanda. Ein Beispiel dazu: Wir wollten in eine Bank, es hieß aber, dass wir unsere Rücksäcke den Sicherheitsleuten außen geben sollte und die darauf aufpassen würden. Diese Situation war mir nicht geheuer, und ich traute den Beamten auch nicht, dass sie auf unser Gepäck aufpassen würden. Auch weil sich dort unsere Reisepässe und alle wichtigen Unterlagen befanden entschlossen wir uns schlussendlich, woanders unser Glück zu versuchen. Ein anderes Beispiel: Als "Weißer" ist alles teurer: wir kauften uns eine Sprite, die doppelt so teuer war, als auf der Flasche angegeben, mit der Begründung "das ist halt so".

Mein Fazit: Man muss auf jeden Fall mehr aufpassen, wem man vertraut, als in Ruanda. Das äußert sich übrigens auch beim Boda fahren. Anders als in Ruanda, sollte man hier nur die 'safe Bodas', die sich an bestimmten Stages (Wartestellen) befinden, oder bekannte/befreundete Bodafahrer benutzen.

Sonntag um 6:30 Uhr dann, die Nacht durchgemacht, am Busbahnhof: Die Stimmung dementsprechend etwas gedrückt, wurde sie noch schlimmer, als der ModernCoast Mitarbeiter mir erklärte, dass um 7 Uhr kein Bus nach Kigali fahren würde, sondern nur um 5 Uhr frühs und unser Ticket falsch wäre. Nach einer hitzigen Diskussion, ich weiß garnicht, wie ich das geschafft habe, kam ein Bus, der uns kostenlos nach Kampala fuhr, wo der 5 Uhr Bus an einer Tankstelle auf uns wartete. Vom Busbahnhof bis zur besagten Tankstelle nahmen wir uns ein Boda im strömenden Regen (Regenzeit), bis wir völlig durchnässt nach einer fünf minütigen Fahrt ankamen.

Danach verlief die Fahrt ganz normal, nur mit ca. 3 Stunden Verspätung weiter. Mit im Bus saß wieder ein bekanntes Gesicht, der Projektmanager der Handwerkskammer Koblenz, die neben dem Büro der Jumelage gelegen ist. Bei der Ausreise in Uganda half er uns dann ein Formular auszufüllen. Dort musste man z.B. die Dauer und den Ort des Besuchs angeben. Auch erklärte er, dass das eine herausragende Leistung war, den Bus für uns zu organisieren, und dass man mit einer solchen Stärke, Zitat, in Afrika recht weit kommen wird, und ob ich nicht dableiben möchte. Vielleicht ist es nocheinmal an diesr Stelle erwähnenswert, dass ich nicht genau weiß, wie ich das geschafft habe, ich denke es war Zufall, oder meine störrische und beharrende Art, dass wir irgendwie Sonntag Abend in Kigali sein müssen, da es am Montag um 7:30 Uhr ja schon wieder hieß: Arbeiten.

In der Jumelage arbeite ich inzwischen mit Prince zusammen, an Abschlussberichten über die TVET Schulen, die Berufsschulen Ruandas. Nach der Primary school, gibt es nämlich die Möglichkeit, wenn die Secondary school zu teuer ist, eine Berufsschule zu besuchen. Dort lernt man dann in verschiedenen Kursen einen Beruf, wie Schneider, Mechaniker, Tischler, Maurer oder Koch.

Zusammen mit Franz, Prince und Lissi besuchte ich zwei von den TVET Schools, wobei es schon wieder in den Süden also auch zum besten Broschette Stand ging.

Mitten in der Woche brachten die Jungs Zuckerrohr nach Hause. Um an das süßlich-milchig schmeckende innere Holz zu gelangen, muss man erstmal mit den Zähnen die äußeren Schichten entfernen. Die Ruander machen das gekonnt mit wenigen Bissen, aber wir alle waren ziemlich überfordert mit dem festen Holz. Nach etlichen Bemühungen endlich geschafft, kam dann die süße Belohnung.

Später in der Woche noch eine Neuerung, nun gibt es einen Putzplan für die WG, heute war der zweite Putztag. In rotierender Reihenfolge gibt es jeweils vier Aufgaben, die zu erledigen sind; alle beschäftigen sich mit dem Thema Sauberkeit und sind Sonntags, am Putztag zu erledigen.

Wenn ich eh schon dabei bin, Fakten durcheinander zu würfeln, kommt gleich noch einer. Der Mond hier scheint total anders. Weil wir hier ja echt nahe am Äquator leben, leuchtet der Mond wie eine Schale am Himmel, nicht wie eine Sichel in Deutschland. das ist echt faszinierend uns sieht so schön aus.

Am Freitag den 13. wurden Lissi und ich dann zu einer standesamtlichen Hochzeit eingeladen. Das ganze Büro machte sich auf, um unserem IT-Mitarbeiter Francois zu gratulieren. Nach einer Fahrt, die fast schrecklich endete, da die hintere Klappe der Ladefläche auf der wir saßen aufging, waren wir an der Location angekommen. Eine Bar mit grandiosem, luftigen Ausblick auf die Stadt. Nach der typischen Prozedur (Viele Reden auf Kinyarwanda, Gebete und Gesang) kam das Essen. Als Zeichen der Zusammengehörigkeit fütterten sie sich gegenseitig mit Broschette und Kartoffeln, ja es gab schon wieder Ziegenfleischspieße. Dann spielte das Wetter leider nicht mehr mit, es regnete in Strömen und windete, wodurch auch das Glas der Braut zu Bruch ging; das bringt hier übrigens auch Glück.

Auch hatten wir diese Woche das erste Mal Kinyarwanda- Kurs. Das ist die Sprache, die neben Englisch und Französisch, Amtssprache ist und von wirklich jedem beherrscht wird. Deswegen finde ich es so wichtig, diese Sprache zu lernen. Auch um sich besser in die neue Kultur einzufinden und auch besser mit Locals in Kontakt zu treten. Mit unserem Lehrer machten wir aus, zweimal die Woche für jeweils 1,5 Stunden uns in der Jumelage zu treffen; Montags und Freitags.

Mittlerweile kann ich schon etwas sprechen, und der Small-Talk funktioniert auch immer besser. Hier läuft er nämlich wie folgt ab: Erst folgt eine Begrüßung entsprechend der Situation, Z.B. Zu Unbekannten, Freunden, Alten usw.. Danach folgt ein wildes Hin- und Herwerfen von weiteren Grußformeln. Dabei wird unter anderem gefragt, wie es einem geht, wie das Leben ist, was gerade passiert etc. Darauf gibt es 'vorgefertigte' Antworten, also auch wenn es dir gerade nicht gut geht, sagst du es geht dir gut, weil das die einzige Antwort auf diese Frage ist.

Auch kann ich mich inzwischen auf Kinyarwanda vorstellen, und die Zahlen flüssiger beherrschen (ist gut für das Verhandeln einer Moto-Fahrt). Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht und was wir noch alles lernen werden.

Letztes Wochenende machten wir uns zwei Mädels auf zum Kimironko Markt, dem wohl größten und recht touristischen Markt in der Umgebung von Kigali. Wir wollten uns nämlich Kleider schneidern lassen, die wir unter anderem auf Francois kirchlicher Hochzeit tragen können. Diese traditionellen, selbstgeschneiderten Klamotten nennt man hier Kitenge, und man sieht sie überall auf den Straßen. Nach etlichen Überlegungen über Schnitt und Stoff, maß die Schneiderin unseres Vertrauens (auch von den Vorfreiwilligen empfohlen) uns ab. Danach kauften wir uns auch noch traditionelle Schuhe, ich würde sie beschreiben als schöne Flip-Flops. Diese sind aus Leder und sind auf dem oberen Teil mit einem Muster aus kleinen Steinen geschmückt.

Sonntag vor einer Woche kochten wir dann mit Job, unserem Nachbarn typisch ruandisch. Es gab Kartoffeln mit viel Gemüse (Erbsen, Karotten, Zwiebeln, Auberginen, Tomaten und Bohnen) und Avocadocreme. Es war sehr lecker und so viel, dass wir fast die ganze Woche noch davon aßen.

Die letzte Arbeitswoche verlief ziemlich ruhig, immer mit den TVET- Abschlussberichten auf dem Schreibtisch. Ein neues Gesicht ist uns trotzdem begegnet. Olli, ein Volunta- Freiwilliger von letztem Jahr, ist nach sechs Wochen Deutschland wieder hier, um nochmal zwei Monate zu arbeiten, um die Sozial-Abteilung zu unterstützen.

Dienstag entschlossen wir uns mit Franka, die auch in der Jumelage arbeitet, etwas zu unternehmen. Immer dienstags bietet das Göthe-Institut (Deutschkurs in Kigali) einen Filmabend ab 18:30 an.

Vorher gingen wir noch bei der deutschen Metzgerei essen, ich nahm, typisch deutsch, eine Margarita Pizza. Dort gibt es neben dem Restaurant und einem kleinen Supermarkt auch eine Metzgerei, das Sortiment ist mit typisch deutschen Wurst- und Fleischwaren gefüllt. Eventuell werde ich mir dort mal etwas Wurst kaufen, da es hier in Ruanda nicht nur an Süßigkeiten, sondern auch im Wurst- und Käsesortiment nicht viel Auswahl gibt.

Aber zurück zum Filmeabend. Der Film ist meistens eine deutsche Verfilmung, und auf deutsch mit englischen Untertiteln. Wir schauten uns 'den ganz großen Traum' an, einen Film über Fußball im deutschen Kaiserreich, echt lustig gemacht und eine Filmempfehlung von mir für einen entspannten Familienabend auf der Couch.

Freitag lud uns Prince auf ein Basketballspiel ein. Es spielten die Patriots gegen die REG (Rwanda energy group) in den Playoffs um einen Pokal. Und, wie überall, sahen wir jemand Bekannten. Dieses Mal Till, einen Praktikanten der Westerwelle Foundation. Vielleicht liegt es daran, dass man 'Muzungus' nun anders wahrnimmt, da sie aus der Masse herausstechen. Jedenfalls gewannen die Patriots in einem spannenden Spiel, welches Lissi und ich nich so gut verstanden hätten, wenn Noah uns nicht per Whatsapp schnell die wichtigsten Regeln erklärt hätte.

Allgemein hatte ich das Gefühl, dass es beim Spiel weniger auf die sportliche Komponente ankommt. Viel wichtiger ist dabei die Unterhaltung des Publikums, so wird während des Spiels plötzlich Drake gespielt oder in der Pause ein Alleinunterhalter auf das Spielfeld geschickt. Weiter gibt es nicht so wie in Deutschland, nur Fans von einem Team. Solange Körbe geworfen werden wird geklatscht und gesungen, dabei ist es egal, welche Mannschaft gerade getroffen hat. Die Arena (10.000 Sitzplätze), die neben dem Stadion Amahoro gelegen ist, ist ein neues Gebäude, unter türkischer Bauplanung, welches erst im Juli fertiggestellt wurde. Freitag war der dritte Spieltag und vor dem Herrenspiel spielten noch die Damen.

In der Arena trafen wir dann noch einen anderen Arbeitskollegen und unseren "alten" Nachbar JP. Gestern früh liefen Lissi und ich dann zum Marroitt Hotel, da dort ein Kunstfestival stattfinden sollte. Dies war aber eher enttäuschend, weswegen wir gleich einen Bus zum Kimironko Merkt nahmen, um unsere Kleider abzuholen. Die Tap-and-go Karte hatten wir uns am Freitag nach der Arbeit mit Hilfe von Tobias gekauft. Er wohnt mit Franka zusammen und hat ein Projekt an der Root-Foundation, die außerhalb von Kigali gelegen ist. Ohne seine Hilfe hätten wir es nie geschafft, den richtigen Bus zu nehmen.

Das Bussystem funktioniert so: Es gibt große und kleine Busse und verschiedene Linien. Leider gibt es keinen Plan, wo welcher Bus wann hält und welche Linie wohin fährt. Das heißt fragen, fragen, fragen und mit Glück den richtigen Bus finden. Außerdem wartet der Bus meistens so lange, bis er voll ist, bevor er losfährt. Beim Einsteigen hält man die Karte an das Lesegerät und bezahlt einen Fixpreis, egal wie lange man fährt. In unserem Fall waren das ca. 250 RWF, im Vergleich: für die gleiche Strecke bezahlt man mit dem Moto bestenfalls 1000, eigentlich immer mindestens 1300 RWF.

Somit haben sich die Kosten von der Karte (500RWF) gleich nach der ersten Fahrt wieder eingeholt. An großen Haltestellen gibt es außerdem immer Personen, mit denen man wieder Geld auf die Karte laden kann, diese funktioniert dann, bis nichtmehr genug Geld für die Fahrt verbleibt und wieder neu aufgeladen werden muss.

Abends machte ich mit das erste mal Schleissken selber, es war ein sehr langwieriger und nervenraubender Prozess; Ich bin aber super zufrieden mit dem Ergebnis, denn sie schmeckten wie damals Zuhause. Um Mitternacht waren wir noch kurz im Kazungu, der Bar gegenüber und stellten uns den neuen Artefact Freiwilligen vor und feierten Geburtstag von einem der Freiwilligen.

Heute Morgen habe ich schon meinen Putzdienst (heute musste ich den Boden fegen) erledigt und auch die Handtücher gewaschen (allerletzte Eisenbahn).

Später kochen wir wahrscheinlich wieder mit Job, dieses Mal gibt es 'typisch deutsch' Nudeln mit Pesto und Brot aus der Backmischung, die uns Olli geschenkt hat. Ich finde es richtig schön mit Job, der uns alle super freundlich empfängt und wie seine Familie behandelt.

Mehr wird heute auch nicht passieren, ich freue mich aber sehr auf die nächsten Wochen, bald kommt wieder eine Delegation, und dann steht auch der Sports for Peace Workshop an. Bis dahin haltet die Ohren steiff, eure Chiara

PS: ISt doch länger geworden, als ich gedacht habe





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